Gourmetfestival St. Moritz
- sandra stigler
- 18. Jan. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Januar 2019
Wir wollten schon immer mal zum Gourmet Festival in St Moritz und da nun Sergio Hermann im Badrutt’s Palace kochte, war die Gelegenheit dazu. Auf Sergio Herman sind wir durch Kitchen Impossible gekommen. Der Niederländer ist neben dem Franzosen Marc Veyrat der einzige Koch, der vom GaultMillau jemals die sagenhafte Bestnote von 20 Punkten erhielt. Seine Karriere begann 1990 im elterlichen Restaurant Oud Sluis, dem seine Kochkünste auch im Guide Michelin die maximalen drei Sterne sowie eine jahrelange Spitzenposition unter den World’s 50 Best Restaurants bescherten. Ungeachtet dieses Erfolgs beschloss Herman, Ende 2013 die Türen des legendären Gourmettempels zu schliessen, um die kulinarische Erfahrung für seine Gäste fortan durch die Zusammenarbeit mit Designern, DJs und Künstlern noch einzigartiger zu machen.
Trotz seines ständigen Erneuerungsdrangs bildet die klassische Küche stets die Grundlage seiner Kreationen. Insgesamt führt der 48-Jährige heute vier Restaurants in Belgien und den Niederlanden: das The Jane in Antwerpen (2 Michelin-Sterne) sowie das Pure C (1 Michelin-Stern), das AIRrepublic (1 Michelin-Stern) und das Blueness in Cadzand-Bad.
Wir sind aufgrund sehr winterlicher Verhältnisse ab Chur mit der Rhätischen Bahn nach St Moritz gefahren. Dort angekommen sind wir im Hotel ARTE eingecheckt.
Nach einem netten Bummel durch die schneebedeckten Strassen und entlang den Luxuslabels bis zur Galerie von Vito Schnabel, haben wir uns chick gemacht zum grossen Dinner im Le Restaurant im Badrutts Palace.
Uns erwartet ein 6-Gang Menü mit passender Weinbegleitung. Das Essen hat unsere Erwartungen voll erfüllt. Es gab zunächst Austern, King Crab und Muscheln (drei verschieden Gänge). Das Essen war schön angerichtet und der Geschmack typisch für Sergio Hermann, sehr fein und leicht. Anschliessend folgte die Langoustine, ebenfalls hervorragend im Geschmack. Hauptgericht Taube mit klassischen Beilagen, das Dessert war relativ simpel. Insgesamt konnte uns Sergio Hermann einen guten Eindruck von seinen Kochkünsten vermitteln. Allerdings hat uns das letzte i-Tüpfelchen bzw. besondere Element gefehlt. Bei 20 von 20 Gault-Millaut Punkten (nur 2 Köche haben diese Bewertung jemals erreicht) hätten wir uns noch die eine oder andere positive Überraschung erhofft. Insgesamt sehr gut, aber es ist auch nicht so einfach in einer fremden Hotelküche mit nicht optimalen Zutaten zu kochen. Das Ambiente und der Service waren nicht optimal. Es hat uns gefallen, zukünftig werden wir die Köche aber wieder in Ihrem eigenen Restaurant besuchen. Es wird uns immer klarer: „Es gibt nicht mehr viel mit dem man uns überraschen kann“. Preis-Leistung war nicht optimal. Zum Schluss gabs noch einen Absacker in der Hotelbar.
Am nächsten Morgen dann die Überraschung: Wir sitzen fest in St Moritz, da aufgrund der Lawinengefahr nichts Richtung Chur fährt.
Kann man nicht machen, daher Spazieren wir um den St Moritzer See bis zum Starzer See und checken anschliessend nochmal im Hotel ARTE ein.
Zum gemütlichen Dinner gehen wir die Pavarotti&Friends Weinbar.
Da am nächsten Tag geniales Wetter ist, entscheiden wir uns vor der Heimfahrt (die dann wieder möglich ist) für einen Winterspaziergang von Chanterella bis zur El Paradiso Hütte mit tollen Aussichten.
Somit hat sich das Festsitzen wegen der Schneemassen doch noch gelohnt 😉
Die Rückfahrt mit der Rhätischen Bahn war dann wirklich dem Weltkulturerbe gerecht mit tollen Panoramen bei Sonnenschein.




























Kommentare