Paris Olympia Triathlon - ohne mich - geht nicht!
- sandra stigler
- 7. Aug. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Aug. 2024
Also mal von vorne…Ich hatte schon so ein bisschen geliebäugelt nach Paris zu den Triathlon Einzelrennen am 30/31.7. zu fahren.
Doch da wir nun auch schon spontan beim Triathlon Spektakel in Roth waren und danach am Frankfurt City Tri teilgenommen hatten, war dann doch alles ein bisschen viel.
Doch wie es der Zufall so will, treffen wir unseren Fanclub und unsere Freunde in Frankfurt und unsere Freundin Silke erwähnt, dass sie ja eigentlich gerne nach Paris fahren würde, wenn denn schon so ein tolles Event in einer so tollen Stadt stattfindet.
Ja, dann kam der Zug, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Laufen.
Kurzerhand suchen wir uns ein Hotel, buchen den TGV und treffen uns am 3. August nachmittags im Quartier Latin im netten Hotel Des Arenes.

Kaum angekommen ging’s direkt auf zum ersten Wettkampf, den man ohne Ticket live mit verfolgen konnte. Das Strassenradrennen der Herren über 273km und 3000 Höhenmeter.
So hatten wir direkt beim Louvre beste Sicht auf den Schlussspurt und sahen den belgischen Sieger Remco Evenepoel durch den Louvrebogen zum Ziel beim Trocadero sprinten. Toll!!!
Danach schlendern wir ein bisschen durch Saint Michel, nehmen das erste Aperöchen und im Anschluss ein leckeres Dinner im Maison Cluny bei uns um die Ecke.
Somit war der erste Nachmittag schon mal ein voller Erfolg.
Sonntag: neuer Tag, neues Glück…
Um 8 Uhr treffen wir uns zu einem Morgen Run der Seine entlang, durch den Louvre, wo wir den Ballon mit dem olympischen Feuer entdecken, ein Blick auf das Assemble National werfen und nicht zuletzt die Location des am Montag stattfindenden Triathlon Mixed Relay schon mal inspizieren.
Danach gibt’s ein leckeres Frühstück im Strada Café.
Dann hat Silke die klasse Idee die Filmlocations von „Emily in Paris“ anzuschauen. Somit spazieren wir zum Place de l'Estrapade und schauen uns an wo Emily gewohnt hatte, und das berühmte Restaurant…sehr schön. Auf dem Rückweg kommen wir am Pantheon vorbei.
Nächster Programmpunkt:
Eine Stadtrundfahrt in einer alten französischen Ente mit Michel, der uns direkt vor unserem Hotel eingesammelt hatte.
Da allerdings viele Strassen aufgrund der Strassenrennen gesperrt waren, hatten wir nur einen eingeschränkten Fahrkreis.
Was aber einer sehr interessanten und lustigen Fahrt nichts anhaben konnte.
Wir haben gelernt, dass Paris mit den 20 Arrondissements wie eine Kartoffel aufgebaut ist und während der Haussmann Zeit die gesamte Stadt neu errichtet wurde und viele alten 3-stöckigen Häuser durch prunkvolle 5-stöckige mit Balkons in der 2. und 5. Etage ersetzt wurden, und die grossen prächtigen Alleen gebaut wurden.
Im Anschluss relaxen wir ein bisschen in der direkt hinter unserem Hotel befindlichen Arena de Lutece, wo ein nettes Public Viewing aufgebaut war.
Allerdings haben wir nicht viel Zeit, denn das nächste frei zugängliche olympische Highlight steht an..das Strassenradrennen der Frauen über 156km. Und diesmal möchten wir hoch zum Montmartre und zur Sacre Coeur, um das Spektakel anzuschauen.
Mit der U-Bahn fahren wir in die Richtung und gehen die letzten Meter bergauf Richtung Sacre Coeur. Da wir dann wohl doch etwas zu früh da sind, gönnen wir uns noch einen Aperol Spritz mit Aussicht.
Als es dann losgeht und wir auf die Rennstrecke kommen, ist dann doch schon recht viel los..
Aber wir sehen die Ladies 3 mal vorbei rauschen, geniessen die Stimmung, bevor es danach wieder zurück Richtung Seine geht.
Am Abend zuvor hatten wir ein sehr nettes Viertel entdeckt mit tollen, kleinen Restaurants, die wohl auch sehr beliebt sind.
Silke hatte für uns einen tollen Tisch im "Des Pres" reserviert wo wir einen richtig schönen Abend mit Champagner und Bœuf Bourguignon verbracht haben.
Bevor wir zum Hotel zurückkehren, bestaunen wir in der Abendstimmung den aufsteigenden Ballon mit dem olympischen Feuer über der Seine…einfach toll!
Mein grosses Highlight folgt am kommenden Morgen: die Mixed Staffel Triathlon Olympia live mitten in Paris an der Stecke zu verfolgen und die Athleten auf der Rad-und Laufstrecke anzufeuern.
Zunächst war bis zum späten Abend wieder nicht klar, ob das Rennen überhaupt stattfinden kann, da die Tage davor die Wasserqualität der Seine wieder nicht ganz in Ordnung war.
Somit bangen wir bis wir zum frühen Morgen. Es findet statt. Jippiee!
Wer mich etwas kennt, weiss dass ich in der Nacht nicht viel geschlafen habe, vor lauter Aufregung.
Wir bestellen um 6:30 Uhr ein Taxi und versuchen möglichst nah an den Ort des Geschehens, die Pont Alexandre ranzukommen. Unser grosses Ziel war es, einen Platz auf der Pont des Invalides zu ergattern, da man hier den besten Blick auf die Rad-und Laufstrecke hat und die vier Athleten der jeweiligen Staffel insgesamt 8 mal vorbeikommen.
Es funktioniert, um ca. 6:45 stehen wir auf der Pont und ich schaffe es mal wieder mich in die erste Reihe vorzuschlängeln😉
Um 8:00 fällt der Startschuss und die ersten Athleten springen in die Seine.
Die Mixed Staffel funktioniert folgendermassen:
Jedes Land hat 4 Athleten, die ein Team bilden, 2 Frauen, 2 Männer. Zunächst startet der erste Mann auf die Strecke und absolviert die 300m Schwimmen, dann 7km auf dem Rad und zum Schluss 1,9km laufen, dann wird an die nächste Athletin übergeben usw.
In Paris fand alles rund um die Pont Alexandre III und die Pont des Invalides statt.
Wir feuerten natürlich in erster Linie das deutsche Team, bestehend aus Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann, an.
Wobei ich, als (auch) Schweizerin selbstverständlich auch das Schweizer Team im Blick hatte.
Tim Hellwig ist sehr gut gestartet und läuft das deutsche Team auf den 2. Platz, dann folgt Lisa Tertsch, die ein strategisch sehr gutes Rennen macht, in dem sie auf dem Rad vor allem im Windschatten der italienischen Athletin fährt und somit genug Power hat auf den 1. Platz vorzulaufen.
Was ein Wettkampf, ich bin am zittern vor Aufregung!
Es geht weiter mit Lasse Lührs, der sich beim Schwimmen und auf dem Rad gut hält, aber beim Lauf muss er sich vom Briten überholen lassen.
Nun der letzte Wechsel auf unsere 4. Athletin Laura Lindemann. Sie muss sich gegen eine sehr starke Beth Potter aus GB und gegen als Allround-Triathlontalent Taylor Knibb aus den USA durchsetzen.
Eine Medaille scheint recht sicher, doch wird es Bronze, Silver oder am Ende Gold???
Das Triathlonmärchen in Paris wird wahr und Laura schafft es beim Schlusssprint die Britin und Amerikanerin um wenige Sekunden abzuhängen und holt für die deutsche Staffel tatsächlich Gold!!!!
Was für eine Aufregung, Freude, und alles zusammen, so etwas live in Paris mitzuerleben.
Einfach nur Spitzenklasse!!!
Seit 16 Jahren die erste Medaille im Triathlon bei Olympia.
Auch das Schweizer Team schlägt sich gut, landet zum Schluss auf Rang 7.
Der bekannte norwegische Triathleten und Ironman World Champion Christian Blummenfeld sehe ich ebenfalls live in der norwegischen Staffel..
Nach diesem Erlebnis müssen wir uns zunächst mal bei einem Frühstück erholen.
Doch die nächsten Programmpunkte stehen schon auf dem Plan.
Wir besuchen das edf-Pavillon, was nun eher enttäuschend war, aber voll easy..
Dann geht’s weiter über die Champs Élysée, vorbei an der Oper, zum Lafayette.
Dort bestaunen wir die tolle Architektur, stöbern ein bisschen zwischen den Luxuslabeln bevor wir den Blick von der Dachterrasse über Paris bis zum Eiffelturm geniessen.
Dann wird’s Zeit für ein Lunch. Dafür schlendern wir Richtung Jardin Luxemburg und landen in einem netten Eck-Café.
Im Anschluss folgt ein Spaziergang durch den Jardin und danach zum Hotel.
Nun gönnen wir uns dann doch mal 2 Stündchen um Auszuruhen, bevor wir relaxt in „unserer“ Arena chillen und das Basketballspiel D-FR anschauen.
Zum Abschluss des sehr aufregenden und tollen Tages dinieren wir in einem kleinen Bistro Nähe Saint Michel bevor wir der Seine entlang den langen Tag ausklingen lassen.
Am Dienstag Morgen heisst es doch schon wieder Koffer packen für die Rückreise nach Zürich.
Nach einem gemütlichen Frühstück und dem Check-out im Hotel mache ich mich auf zum Gare de Lyon, von wo es in 3 Stunden nach Basel geht. Silke fährt etwas später ab Gare de l‘est.
Was für tolle, erlebnisreiche, unvergessliche Tage (die uns wie Wochen vorkamen) gehen zu Ende.
Wir haben jede Minute, in der nicht schlafenden Stadt, genossen und hatten eine sensationelle Zeit mit vielen gut gelaunten und freundlichen Menschen und Sportfans in den Strassen von Paris.
Olympia so nah und in so einer tollen Stadt und zur Krönung noch die Goldmedaille für das deutsche Triathlonteam. Besser kann es nicht sein. Toll, dass wir dabei waren!





































































































































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